Der Begriff Peer kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Gleichwertige oder Ebenbürtige. Besonders für Kinder und Jugendliche sind Gleichaltrige oder wenig ältere Menschen als soziale Modelle in Bezug auf Werte, Identität und Lebensorientierung enorm wichtig. „Peers“ befinden sich in ähnlichen Situationen und sprechen dieselbe Sprache, was zu einer erhöhten Identifikation mit dem Gegenüber beiträgt und Lernen fördert.
Sigrid Eder-Schichl, langjährige Pädagogin an der Sport/Mittelschule St. Valentin/ Schubertviertel und Coach für Peer-Learning, möchte durch das Einbeziehen von Schüler:innen als Peers eine neue Qualität der pädagogischen Interaktion fördern.
Peer-Learning beruht auf Freiwilligkeit und beginnt in der 7. Schulstufe. Jugendliche der dritten Klassen erklären sich bereit, für Erstklässler Verantwortung zu übernehmen und ihnen als Peer in vielerlei Hinsicht zur Seite zu stehen: Peers unterstützen Jüngere sowohl fachlich als auch sozial. Sie geben wie ältere Geschwister den Kleineren Halt und Orientierung. Es entsteht eine Win-Win-Situation, denn auch Peers profitieren von dieser Wechselbeziehung. Sie übernehmen Aufgaben für andere und erleben dadurch Anerkennung, fürsorgliche Solidarität sowie persönliche Wertschätzung.
Peers beeinflussen das Lernen z.B. durch Hilfestellung, als Tutoren, durch Freundschaft, durch Feedback oder dadurch, dass sie dafür sorgen, dass die Klasse bzw. die Schule ein Ort ist, zu dem Lernende gerne gehen.
„Wir lernen ständig von und mit anderen, bewusst oder unbewusst. Für die meisten Fertigkeiten, die wir in unserer Schul- und Arbeitswelt und in unserem Privatleben brauchen, erhalten wir Unterstützung von Freund:innen, Mitschüler:innen und Kolleg:innen. Wenn die Erstklässler in einigen Jahren zu den Großen und Erfahrenen zählen, werden sie wahrscheinlich gerne selbst zu Peers werden und der nachkommenden Generation an Schüler:innen zur Seite stehen. Dieser Zusammenhalt stärkt unsere Schulgemeinschaft und macht unsere Kinder FIT für die ZUKUNFT“, ist Peer-Coach Sigrid Eder-Schichl überzeugt.